Es geht nur um´s Geschäft ...
... und nicht darum, erfolgsgeile Autoren zu fördern.
Einen Roman zu schreiben ist eine Sache. Einen Verlag zu finden, der ihn veröffentlichen und damit gegebenenfalls Geld verdienen oder aber riskieren will, die Investition in den unbekannten Autor eventuell in den Sand zu setzen, eine ganz andere.
Sie erfordert viel mehr Geduld und Ausdauer und Selbstwertgefühl als das Schreiben selbst.
Viele Autoren kennen die Anforderungen an einen gut konzipierten Roman oder haben von ihnen gehört – zumindest in der Theorie und im Ansatz - halten sich aber nicht daran, weil sie es nicht können oder nicht wollen. Die Verlage, die das merken, weil sie diese Anforderungen ja "erfunden" haben, versenden vorgefertigte Absagen, denn es gibt so viele Hobbyschriftsteller bzw. Schreiberlinge, die ihre Manuskripte einsenden, vom großen Erfolg träumen und immer wieder auf die Schnauze fallen, dass sie sich erlauben können, sich die Sahnestücke aus dem übergroßen Angebot für ihr Buchprogramm herauszupicken.
Dass sie dabei öfter, als sie wünschten, selbst auf die Schnauze fallen und möglicherweise ein Projekt ablehnen, das später einem Konkurrenzverlag den großen Erfolg bringt, hält uns Schreiber, die wir uns tagaus, tagein die Sätze aus dem Kopf aufs Papier quälen, in der Hoffnung und am Leben. Man fühlt sich verbunden mit Joanne K. Rowling – Harry Potter 12 Mal abgelehnt, Stephen King, Georg Orwell – Farm der Tiere, Margaret Mitchell - Vom Winde verweht 38 Mal abgelehnt und vielen, vielen anderen. (Angaben über vorstehende Autoren aus: www.textzicke.de, Lilian Kura).
Hier einige Antworten, die ich auf Bewerbungsschreiben erhielt:
… vielen Dank für Ihr Manuskriptangebot.
Leider sehen wir keine Möglichkeit, das von Ihnen angebotene Projekt in unser Verlagsprogramm aufzunehmen. Aufgrund der Vielzahl der täglich bei uns eingehenden Manuskripte ist es uns nicht möglich, Ihnen eine individuelle Stellungnahme und Beurteilung zukommen zu lassen. Wir bitten hierfür um Ihr Verständnis.
Über das von Ihrer Seite entgegengebrachte Vertrauen möchten wir uns dennoch bedanken. Sicherlich ist es Ihnen schon bald möglich, für Ihr zweifelsohne interessantes Projekt einen geeigneten Verlagspartner zu finden. Für die Suche wünschen wir Ihnen viel Glück und verbleiben …..
… vielen Dank für die Zusendung Ihres Manuskriptangebots Kennwort Roter Mohn – und bitte entschuldigen Sie, dass es so lange gedauert hat, bis ein Feedback erfolgt. Doch der Stapel der Manuskriptangebote wächst schneller, als wir ihm Herr werden können.
Bedauerlicherweise muss ich Ihnen nun auch noch mitteilen, dass wir Ihren Roman nicht veröffentlichen werden. Plot und Erzählstil vermögen nicht recht zu überzeugen.
Es tut mir leid, dass ich keine erfreulichere Nachricht für Sie habe.
Vielen Dank für Ihr Vertrauen in unser Haus …..
… vorab vielen Dank für die Einsendung Ihres Manuskriptes Kennwort: Roter Mohn“.
Nach eingehender Prüfung und Diskussion in unserer Lektorenkonferenz müssen wir Ihnen jedoch leider mitteilen, dass wir Ihr Manuskript nicht in unserem Verlag weiterverfolgen können.
Der Beginn Ihrer Geschichte ist gut. Viel Action, aber warum bringen Sie eine Stimme aus dem Jenseits? Zudem spielt Ihre Geschichte in Spanien, aber es geht nur um Deutsche. Das ist schade. Sprachlich sind Sie teilweise noch etwas unsicher.
Wir hoffen, dass Ihnen unsere konstruktive Kritik bei Ihrer Arbeit als Autor weiterhilft und wünschen weiterhin viel Erfolg bei der Verlagssuche …..
… vielen Dank für die Zusendung ihres Manuskripts „Kennwort: Roter Mohn“, das wir gerne geprüft haben. Leider haben wir uns jedoch dagegen entschieden, Ihr Projekt zu vertreten.
Wir bekommen inzwischen mehrere hundert Manuskripte jährlich angeboten, so dass wir schon aufgrund der Quantität der Einsendungen bloß eine kleine Anzahl von Autoren in unsere Agentur aufnehmen können.
Seinen Sie deshalb bitte nicht allzu enttäuscht, dass es diesmal nicht klappt. Vielleicht ist eine andere Agentur oder ein Verlag anderer Meinung…..